

Der Raum der kleineren Basilika, Vor-Euphrasiana, diente bis zum Anfang dieses Jahrhunderts als Sakristei der Kathedrale. Der Fußboden der Apsis war mit einem mehrfarbigen Mosaik geschmückt, und ist im westlichen Teil des Raumes am besten erhalten, wo er sich an der halbkreisförmigen Mauer, dem Rest der steinernen Bank für die Priesterschaft, entlang zieht. Im 18. Jahrhundert wurde hier eine große Gruft angelegt. Im frühen Mittelalter, wahrscheinlich im 8. Jahrhundert, lag in der südwestlichen Ecke ein steinerner Sarkophag, über dem ein Arkosolium – eine bogenförmig überspannte Nische mit der Aussparung für das Grab, errichtet war. Diese Elemente wurden im 9. oder 10. Jahrhundert mit Erde bedeckt, als im gesamten Raum das Niveau des Bodens erhoben, und der Raum selber nach dem Einbau von drei halbkreisförmigen Apsiden zu einer kleineren Kapelle umgestaltet wurde. Von diesen Apsiden sehen wir heute nur die freigelegten Fundamente; sie wurden nämlich im 14. Jahrhundert abmontiert, so dass der Raum wieder das ursprünglich viereckige Aussehen erhielt und zur Sakristei umgewandelt wurde, deren Mauern mit Wandmalereien geschmückt waren. Sie sind nur fragmentarisch auf drei Mauern erhalten geblieben. An der südlichen Mauer erkennt man einen Teil der Darstellung des Leidens Christi: seine Festnahme, und Christus vor Pilatus. An der nördlichen Mauer ist die Szene etwas besser sichtbar, hier geißeln zwei Henker die kniende Gestalt. Bisher konnte nicht genau festgestellt werden, wer der Heilige ist, dessen Folterung dargestellt ist. An der gleichen Mauer ist noch ein Fragment der Freske erhalten geblieben, links vom halbkreisförmigen Fenster. Sie befindet sich offenbar unter den gotischen Übermalungen. Das ist der Rest der ältesten Wandmalerei, der aus der Zeit vor dem 9. Jahrhundert stammt.